In den letzten Jahren werden Präriegärten immer beliebter. Der berühmte Landschaftsgärtner Piet Oudolf basiert viele seiner Entwürfe auf dem Prärie Habitat. Diesem Vorbild folgend werden Präriepflanzen jetzt auch in vielen Privatgärten verwendet. Es ist ein Vorteil, dass diese Pflanzen die Trockenheit gut vertragen und meist bis in den Spätsommer attraktiv bleiben.
Der Präriegarten
In diesem Präriegarten steht eine Anzahl Heilpflanzen, die ursprünglich auch in der Prärie vorkommen.
Verschiedene Sorten Echinacea (Sonnenhut), Grindelia (Gummikraut), Silphium (Becherpflanze), Parthenium (Mutterkraut), Liatris (Prachtscharte), Asclepias Seidenpflanze), Yucca (Palmlilie), Escholtzia, ( Kalifornischer Mohn) zwei Sorten Eryngium (Blaue Distel/Mannstreu) Rudbeckia fulgida ( leuchtender Sonnenhut) und Monarda (Indianernessel). Auch hohes Präriegras, Andropogon gerardii (großer Blauhalm) steht in diesem Beet.
Bei den Indianern wurde dieses Gras zur Förderung der Nierenfunktion verwendet.
Hystix patula (Flaschen-Bürstengras) und Chasmantium latifolium (Plattährengras), beides Gräser aus Nordamerika haben wir hinzugefügt, um das Präriegefühl zu verstärken.
Die amerikanische Prärie
Prärien werden gekennzeichnet durch lange, heiße Sommer und trockene kalte Winter. Sträucher und Bäume können sich unter solchen extremen Bedingungen nicht entwickeln. Stattdessen entstand ein vielfältiges Ökosystem aus starken, sonnenliebenden Pflanzen mit tiefen Wurzeln, die imstande sind sich zu behaupten.
Die Prärie und der Bison
Die Geschichte der Prärie ist unlösbar verbunden mit der des Bisons. Früher lebten dort zig Millionen Bisons. Diese Graser sorgten für eine große Pflanzendiversität, wodurch auch andere Tiere angezogen wurden. Die Symbiose zwischen den Tieren und dem Grasland macht die Prärie so einzigartig.
Erschließung und Verfall
Als die ersten Europäer ankamen erstreckte sich die Prärie der „Great Plains“über 160 Millionen Hektar von Kanada bis nach Mexico. Ab dem Jahre 1830 zogen die Pioniere nach Westen und wurde die Prärie immer mehr fragmentiert. Als 1873 der Schmied John Deere einen Pflug entwickelte, der robust genug war die starken Wurzeln der Präriegräser zu durchtrennen, wurden Millionen Hektar in Ackerbau und Viehzucht umgewandelt. Die ursprünglichen Bewohner (Amerikanische Indianervölker) waren für ihre Nahrung, Kleidung und für ihre Zelte stark vom Bison abhängig. Mit der Absicht diese Menschen auszuhungern und sie nach schlechteren Gebieten zu verdrängen, begann die Armee die Bisons abzuschlachten. In drei Jahren wurden 7.5 Millionen Bisons getötet. 1884 lebten nur noch 325 Bisons in freier Wildbahn und noch einige in Tierparks.
Was ist noch von der Prärie übrig?
Der Prärie erging es nicht viel anders als den Bisons. Vor allem die feuchte Hochgras-Prärie erwies sich als besonders geeignet für den Ackerbau. Heutzutage ist nur noch 0,1% der Hochgras-Prärie übrig. Ein Großteil der Kurzgras-Prärie ist durch intensiven Landbau und durch eine lange Trockenperiode, von 1932 bis 1936, in staubige Sandflächen verwandelt worden, die „Dust Bowl“.
Mit diversen Projekten versucht man heute etwas vom ursprünglichen Glanz zu erhalten und zurückzubringen.
Lage der Prärie
Biogeographische Karte der „Great Plains“ in den USA mit den verschiedenen Prärietypen wie sie um 1800 vorkamen, von Westen nach Osten:
- Kurzgras-Prärie
- Mischgras-Prärie
- Kurzgras-Prärie